Zuhause ist es immer noch am schönsten! Doch wie zu allen Phasen des Lebens, müssen sich die eigenen vier Wände auch im Alter anpassen. Erinnerst du dich, als du zu Jugendzeiten Bilder von Idole aufstellst hast? Oder dein Heim zu bestimmten Anlässen dekorierst?
Im Alter lässt bei den meisten die Bewegungsfähigkeit etwas nach, die Sturzgefahr erhöht sich und so manch einer braucht sogar eine Gehhilfe, die sich durch das Zuhause manövrieren lassen muss. Im Zweifelsfall werden alle Anforderungen zu einem altersgerechten Zuhause in einer Einrichtung für Senioren erfüllt. Doch wer nicht in eine solche umziehen möchte, sollte einige Dinge beachten und die Wohnung so optimal wie möglich gestalten, um sich ohne fremde Hilfe zu bewegen.
Allgemein sollte darauf geachtet werden:
Allgemein sollte man darauf achten, dass alle Türen mindestens eine Breite von 80-90cm aufweisen, damit du dich mit einer möglichen Gehhilfe oder einem Rollstuhl ungehindert bewegen kannst. Teppichböden sollten lieber gemieden werden, da sie die Fortbewegung mit mobilen Transportmitteln hindern können. Ein glatter Boden ist hier von Vorteil. Ansonsten müssen Teppiche rutschfest ausgelegt werden, damit sich keine Kanten aufstellen können. Offen verlegte Kabel am Boden können in Kabelkanälen verlegt werden, um ein Stolpern zu vermeiden. Wichtige Bedienelemente wie Lichtschalter, Türgriffe und Steckdosen sollten leicht erreichbar auf einer Höhe von ca. 85cm angebracht werden. Achte auch auf leicht nutzbare Fenster: lassen sie sich gut und problemlos öffnen? Gegebenenfalls sollten diese ausgetauscht oder entsprechend eingestellt werden.
Schaffe mehr Raum:
Wenn du viele große Möbelstücke in deiner Wohnung hast, wäre es eine Überlegung wert, sich von manchen zu trennen, um Platz und Bewegungsfreiheit zu schaffen. Das muss nicht gleich eine ungemütliche Leere bedeuten, sondern kann auch entlastend, klärend und heller wirken! Der Flur muss außerdem mindestens 120cm breit sein, damit du dich bequem mit einem Gehwagen durch die Wohnung bewegen kannst.
Treppen und Stufen meiden:
Der Eingang sollte möglichst barrierefrei, also ohne Stufen oder Schwellen, gestaltet sein. Ideal also wäre es im Erdgeschoss. Wenn Treppen unumgänglich sind, kann ein Treppenlift die Lösung sein. Kleinere Höhenunterschiede können auch mit Hilfe einer Rampe überbrückt werden. Das Treppenhaus sollte beidseitig Handläufe zum Festhalten montiert haben. Falls vorhanden sollten auch die Zugänge zu Balkon und Terrasse auf mögliche Stufen überprüft werden.
Die passende Klingel:
Was leider oft unterschätzt wird, ist eine gut sichtbar angebrachte Klingel, die du gut hören kannst. Lässt das Gehör nach, können auch entsprechende Klingeln die sichtbare Zeichen geben angebracht werden.
Das Badezimmer:
So lange du das WC selbstständig benutzen kannst, sollte auch das Badezimmer an die entsprechenden Umstände angepasst und barrierefrei umgebaut werden. Dazu gehören eine bodengleiche und leicht begehbare Dusche mit einem Klappsitz sowie Haltegriffen. Der Sanitärbereich sollte rutschsicher und mit genügend Bewegungsfreiheit gestaltet sein, damit du gegf. Ohne Probleme mit einem Rollstuhl oder Rollator rangieren kannst. Der Toilettensitz sollte etwas höher montiert werden, damit das Sitzen und Aufstehen angenehmer wird. Auch hier bieten sich Haltegriffe zum Abstützen an. Der Spiegel sollte auf entsprechende Höhe angebracht werden, dass man sich bequem sitzend darin betrachten kann. Außerdem sollte die Badezimmertür nach außen aufschlagen und für einen Notfall von außen entriegelbar sein.
Die Küche:
Gut und einfach erreichbare Schränke sowie Geräte, sind in der Küche das A und O. Sollte der Stauraum so nicht voll ausgenutzt werden und Sie brauchen den Platz, sind sogenannte Paternosterschränke eine gute Lösung: diese lassen sich absenken und wieder nach oben fahren, um einen einfachen Zugang zu gewähren. Außerdem sollte die Küche eine Sitzgelegenheit bieten und der Herd eine Abschaltautomatik für den Notfall. Für Rollstuhlfahrer ist eine unterfahrbare Arbeitsplatte und Kochstelle unerlässlich.
Das Schlafzimmer:
Ihr Schlafzimmer sollte möglichst ohne oder mit wenigen Teppichen auskommen, denn sie bergen eine tückische Sturzgefahr. Das Bett braucht die richtige Höhe haben, damit du leicht aufstehen kannst und auch das Hinlegen erleichtert ist. Hierfür gibt es spezielle Seniorenbetten. Außerdem sollte dieses möglichst von drei Seiten zugänglich sein, damit man dir im Pflegefall ungehindert Hilfe leisten kann. Sperrige, große Kleiderschränke oder Möbel, sollten auch hier entfernt oder umgestellt werden, damit eine möglichst große Bewegungsfreiheit entsteht.
Hier noch ein Tipp:
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bietet online eine Checkliste für das altersgerechte Wohnen. So kannst du gemeinsam mit deinen Angehörigen alle Punkte in Ruhe durchgehen und Ihr Zuhause an die neuen Umstände und für die Zukunft umgestalten. https://www.serviceportal-zuhause-im-alter.de/wohnen/basiswissen-barrierefreies-wohnen/ checkliste-altersgerechte-wohnung.html
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