Sucht im Alter

Menschen jeden Alters können in eine Abhängigkeit geraten.  Ältere Menschen (ab 61 Jahre) leiden häufig unter Alkohol- oder Psychopharmakamissbrauch. Wobei letzteres auch ungewollt entstehen kann. Die Folgen und Risiken einer solchen Abhängigkeit sind allerdings nicht zu unterschätzen. Stürze, Zittern, Schwindel, Ängste Depressionen, Aggressivität, Vernachlässigung der Körperhygiene, Schlafstörungen und viele mehr. Problematisch bei älteren Menschen jedoch ist, dass diese Symptome oftmals auch als typische Alterssymptome fehlgedeutet werden oder aber bezogen auf Medikamente, auftretende Entzugssymptome die Einnahme dieser Substanzen fälschlicherweise sogar rechtfertigt.  


Psychopharmaka

Psychopharmaka sind Substanzen, die bestimmte Stoffwechselvorgänge im Gehirn beeinflussen und so die psychische Verfassung verändern. Sie werden zum Beispiel eingesetzt bei schwerer Depression, Schizophrenie, Angst- und Zwangsstörungen, aber auch bei Schlafstörungen und Unruhe. Psychoaktive Medikamente wirken also beruhigend oder aufputschend. Gerade Benzodiazepine werden häufig als Beruhigungs- und Schlafmittel eingesetzt. Dazu gehören unter anderem Temesta, Valium, Seresta, Dormicum usw. 

Diese Medikamente bergen für ältere Menschen größere Risiken und sollten im Normalfall nicht länger als 4 Wochen eingesetzt werden. 


Notiere deine Beobachtungen

Solltest du Verdacht schöpfen, dass deine Angehörige Person Abhängig ist, dann beginne dies zu dokumentieren. Schreibe auf, was dir aufgefallen ist. Dabei geht es nicht nur um Emotionale Zustände, sondern auch um das Verhalten, das Häusliche Umfeld und die Körperhygiene.  Eine Dokumentation über einen längeren Zeitraum gibt dir die Möglichkeit die Abhängigkeit weiter einzuschätzen. Im Falle eines Konfrontations-Gespräches mit deinem Angehörigen, kann diese Dokumentation als Gesprächsgrundlage dienen. 


Kontaktiere den Hausarzt

Kontaktiere den Hausarzt der betroffenen Person und teile deine Beobachtungen mit. Der Hausarzt kann so die Behandlung, wozu auch die Medikation gehört, besser anpassen und den nächsten Arztbesuch nutzen, um dieses Thema diskret aufzugreifen. 


Medikamente überprüfen lassen

Vor allem bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme und Behandlung durch verschiedene Ärzte, solltest du alle Medikamente auf einem Blatt notieren, dabei auch rezeptfreie und pflanzliche Mittel notieren. Mit diesem Medikamentenplan kannst du nun zu deiner Apotheke des Vertrauens oder deinem Hausarzt gehen und diesen auf Wechselwirkungen überprüfen lassen. Sollte dir auffallen, dass psychoaktive Substanzen über einen langen Zeitraum eingenommen werden, dann sprich den behandelnden Arzt offen an und kläre, ob die Einnahme zwingend notwendig ist und ob es eventuelle Alternativen gibt. 


Falls du noch Fragen oder Anmerkungen hast, hinterlasse uns gerne einen Kommentar!

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