Was ist Demenz?

Die Demenz ist eine Erkrankung des Gehirns, bei der dessen Leistungsfähigkeit mit der Zeit abnimmt. Die Ursachen für eine Demenz können verschiedene sein, weshalb diese auch in verschiedene Demenzformen unterteilt werden. 

Die häufigste und wahrscheinlich auch bekannteste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. Bei Morbus Alzheimer sterben Nervenzellen des Gehirns ab. Durch das Absterben dieser Nervenzellen steigt die Vergesslichkeit, aber auch die kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten nehmen ab. Eine Veränderung des Verhaltens und der Persönlichkeit sind nicht unüblich. Leider gibt es bis heute noch keine Möglichkeit an Alzheimer erkrankte Menschen zu heilen. 

Eine weitere häufige Form der Demenz ist die vaskuläre Demenz. Im Gegensatz zum Morbus Alzheimer sterben die Nervenzellen des Gehirns nicht aufgrund von Proteinveränderungen, sondern in Folge von Durchblutungsstörungen. Eine Ursache hierfür können Verdickungen der Wände von kleinen Blutgefäßen im Gehirn sein. Durch diese können Schlaganfälle entstehen, welche dann verantwortlich für das Absterben bestimmter Hirnregionen sind. Folgen können halbseitige Lähmungen, Gangstörungen, Muskeleigenreflexe, aber auch Konzentrationsschwächen und Stimmungsschwankungen sein.  Im Unterschied zur Alzheimer-Erkrankung, lässt sich die vaskuläre Demenz leichter vorbeugen. Jedenfalls solltest Du bei Anzeichen einer Demenz umgehend den Arzt aufsuchen, da so etwaige bleibende Schäden verhindert oder vermindert werden können. 

Durch eine Demenz-Erkrankung kann eine Pflegesituation entstehen. Vor allem mit dem Voranschreiten der Erkrankung, können die Symptome immer stärker werden und ein selbstständiges Leben dadurch nur noch sehr schwer bis gar nicht mehr möglich sein. Viele Angehörige verzweifeln auf Dauer und wissen meistens gar nicht, wie sie mit der Erkrankung und somit auch mit dem geliebten Menschen umgehen sollen.

 

Hier sind ein paar Tipps, die Dir den Umgang mit Menschen mit Demenz erleichtern:

 


Tipp 1: Hineinversetzen in die Welt der Demenz

Wichtig ist, Menschen mit Demenz als erwachsene Menschen zu betrachten. Zwar scheint das Verhalten aufgrund von weniger Kommunikation und verändertem Verhalten, dem eines Kindes zu gleichen, so ist es jedoch nicht. Lerne Menschen mit Demenz zu verstehen, die Welt aus Ihren Augen zu betrachten. Auch wenn diese Welt für Dich keinen Sinn ergeben mag, für dein Gegenüber ergibt sie das. 


Tipp 2: Die richtige Kommunikation ist das A und O

Leider schwindet im Laufe der Demenz häufig die Fähigkeit zu kommunizieren. Wichtig ist deshalb auf die Kommunikation zu achten. Sätze sollten möglichst einfach gestaltet werden und nur eine wichtige Information enthalten. Ironie, Sarkasmus oder ähnliches sollte möglichst vermieden werden.  Beim Fragen lohnt es sich die Fragen so zu formulieren, dass sich diese nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten lassen. Da das Gehirn beschädigt ist, und das Denken unter Umständen auch mal etwas länger dauert, solltet du immer auf eine Antwort warten und nicht die Wörter vorwegnehmen. 


Tipp 3: Fördern durch Fordern

Um die Selbstständigkeit bei einer Demenz zu fördern, solltest Du den betroffenen Menschen Zeit geben, Dinge selbst durchzuführen. Schuhe anziehen und binden, den Tisch decken, essen, zur Toilette gehen u.v.m. Wichtig ist, dass versucht wird die vorhandene Selbstständigkeit zu wahren. Ein klar strukturierter Tagesablauf kann hier für Erleichterung sorgen.


Tipp 4: Die eigene Gesundheit nicht vernachlässigen

So sehr man einen Menschen liebt und so gerne man jede Minute für diese da sein will, die eigene Gesundheit darf nicht gefährdet werden. Mit Einführung der 5 Pflegegrade wurden auch erstmals demenzielle Erkrankungen berücksichtig. Mit dem Pflegegrad 1 hast Du zumindest schon mal einen Anspruch auf Entlastungsleistungen (125€ im Monat), die Du nutzen kannst, um Dir auch mal eine Freizeit zu gönnen. Bei schweren Verläufen der Demenz oder aber bei eigener Überlastung sollten professionelle Dienstleister, wie ein Ambulanter Pflegedienst, zur Unterstützung hinzugezogen werden. Mittlerweile sind Netzwerke wie die Nachbarschaftshilfe und weitere Plattformen und Foren entstanden, über diese sich Pflege-Angehörige austauschen können. Aber auch die Psyche leidet u.U. sehr stark, da sich die geliebte Person beispielsweise immer mehr entfremdet, einen nicht mehr erkennt, oder aber der Gesundheitszustand sinkt. Auch solche psychischen Belastungen solltest Du behandeln. Dazu eignen sich super Selbsthilfegruppen, ob persönlich in deinem Ort oder virtuell online! 


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