Beschäftigungen bei Demenz

Was wollte ich gerade sagen? Es lag mir gerade noch auf der Zunge! Kennst du dieses Gefühl, wenn du plötzlich einen eben noch da gewesenen Gedanken verloren hast oder du vergessen hast, wo du eben den Schlüssel hingelegt hast? Ab dem 25. Lebensjahr nimmt die Leistungsfähigkeit von unserem Gehirn stetig ab, wenn wir dieses nicht regelmäßig trainieren. Auch unser Gehirn brauch regelmäßige Bewegung und Beschäftigung, um fit zu bleiben. 


Demenz lat. - ohne Geist

Doch neben den abnehmenden Gedächtnisfunktionen eines gesunden Menschen, gibt es auch Krankheiten, die das Gedächtnis stören. Demenzerkrankungen stören zu Beginn meist das Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit und mit der Zeit verschwinden auch eingeprägte Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis. Menschen mit Demenz verlieren somit im Laufe ihrer Erkrankung erworbene Fähigkeiten und Fertigkeiten aus ihrem Leben. Neben dieser Art von Gedächtnisstörung beeinträchtigt Demenz allerdings auch die Aufmerksamkeit, die Sprache, das Auffassungs- und Denkvermögen sowie die Orientierung und kann das ganze bisherige Wesen eines Menschen erschüttern. Nur 10% aller Demenzkranken fallen unter die sogenannten Sekundären Demenzen, eine Folgeerscheinung anderer Grunderkrankungen wie Stoffwechselerkrankungen oder Vitaminmangel, welche durch die richtige Therapie sogar heilbar sein könnten, wodurch die Symptome einer Demenz verschwinden. Umso wichtiger ist es die anderen 90% der Demenzkranken in einen gesunden Alltag zu integrieren und am Leben teilhaben zu lassen. 


Gemeinsam gegen Einsamkeit

Menschen mit Demenz haben häufig Probleme, gewohnte Aufgaben ihres Alltags zu meistern, da sie Handlungen nicht mehr ausführen können und „Fehler“ machen. Trotzdem haben sie, wie du und ich, auch das Bedürfnis nach Beschäftigung, soziale Kontakte und das Einbinden in Aufgaben. Damit sich Demenzkranke nicht aus Angst vor ihrem Fehlverhalten zurückziehen und weiter aktiv am Leben teilhaben, ist es wichtig ihnen angepasste Beschäftigung zu bieten. Das schützt vor Einsamkeit, kann vertraute Handlungen wie bspw. singen oder backen reaktivieren, stärkt das Selbstbewusstsein, gibt Struktur im Alltag und fördert die gute Laune. Wichtig ist hierbei das Stadium der Demenz zu beachten und den Betroffenen nicht zu überfordern. So können sie Enttäuschungen, Scham oder vermehrten Rückzug vorbeugen. Auch die persönlichen Vorlieben und Abneigungen sollten bei der Beschäftigung beachtet werden. Lasse den Demenzkranken aber immer selbst entscheiden, ob er sich gerade aktiv beschäftigen möchte, eine Beschäftigung ablehnt oder dir einfach nur zusehen oder vorgelesen bekommen möchte. Wichtig ist es auch „Fehler“ zu tolerieren und nicht durch Schimpfen oder erzwungene Wiederholungen das Erreichen des Ziels zu korrigieren. 


Beschäftigungen im Alltag mit Demenz

Es gibt mehr Möglichkeiten im Alltag, als man glauben mag, wenn man diese kreativen Ideen einbringt.

 

Socken-Memory

Wie wäre es zum Beispiel mit einem „Socken-Memory“ beim Zusammenlegen der Wäsche oder das Sortieren von Knöpfen aus deinem Nähkästchen? Hier eignen sich natürlich auch Memory Karten.

 

Lieder und Tänze aus der Jugend

Bei Aufgaben im Haushalt oder auch ganz gezielt, lassen sich Lieder aus der Jugend integrieren, bei denen man gemeinsam im Takt schlagen kann. Auch tanzkörperliche Bewegung wie tanzen, wirken sich sehr positiv aus.

 

Erinnerungspflege

Durch die sogenannte „Erinnerungspflege“ können sich Demenzkranke an schöne Momente oder tolle Beziehungen erinnern und somit in ihrem Wohlbefinden und ihrer Identität gestärkt werden. Dabei helfen Geschichten und gemeinsame Erlebnisse von früher, Fotoalben oder Erinnerungskisten.

 

Ertasten und Massagen zur Förderung der Motorik

Menschen mit Demenz, die für Worte und Gesten nur noch schwer zugänglich sind, können durch Berührung aktiviert werden. Zum Beispiel durch Massagen mit Igelbällen, Barfußpfade und Sinnesgärten oder das Ertasten von Gegenständen in einer Kiste. Hier kann man auch ein Kissen nähen oder ein Brett basteln mit unterschiedlichen Materialien. Dies Fördert die motorischen Fähigkeiten.

 

Vertraute Spiele aus der Kindheit

Neben diesen Beschäftigungsmaßnahmen im Alltagsgeschehen gibt es auch Spiele und Gedächtnistrainings, die gezielt für Demenzkranke entwickelt wurden. Du kannst aber auch vertraute Spiele aus der Kindheit, wie Mensch ärgere dich nicht, mit angepassten Spielregeln nutzen, um für Herausforderung, Spaß und Abwechslung zu sorgen.

 

Basteln und leichte Gartenarbeit

Etwas schönes basteln, einfache Arbeiten mit Holz oder leichte Gartenarbeit fördern ebenfalls die Motorik und sind Beschäftigungen, die man auch gut gemeinsam machen kann! 


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