Eine schlechte Diagnose - was nun?

Bei den meisten Erkrankungen sind zahlreiche Faktoren beteiligt, wobei erbliche Veranlagungen, innere und äußere Faktoren und eine Vielzahl von weiteren Ursachen ausschlaggebend ist. Somit ist es schwer, Gründe für die Erkrankung zu fassen, wodurch das Verlangen nach einem Schuldigen nicht gestillt werden kann. Oft fangen wir in diesem Fall an, uns selbst zu beschuldigen, was zu sozialer Isolation und schweren Depressionen führen kann. Deswegen ist die Betreuung zum Umgang mit einer solchen Diagnose besonders wichtig. Da jeder Mensch einzigartig ist, ist es schwierig eine Art Patentlösung für den Umgang mit schweren Diagnosen zu finden. Es gibt somit kein „richtig“ oder „falsch“ in der individuellen Art der Krankheitsbewältigung. Jeder hat hier seine eigene Art und Weise. Trotzdem gibt es ein paar Tipps und Anregungen, wie man die seelische Belastung verringern kann .


Umgang mit Angst

Das Gefühl der Hilflosigkeit und Angst ist eine vorerst normale Reaktion auf eine schwere Diagnose. Dies ist damit erklärbar, dass der Mensch ganz natürlich auf Bedrohung mit Angst reagiert. Oft dominieren hier die Angstgefühle bezüglich der Unwissenheit und Hilflosigkeit gegenüber Behandlungen, Nebenwirkungen, langes Warten auf Ergebnisse und die Auswirkungen der Krankheit auf die berufliche und finanzielle Zukunft.

 

Das Leben wird sich jetzt erstmal ändern müssen und das führt zu Unsicherheit und oft auch Überforderung. Die Angst ist in diesem Fall aber kein Feind, sondern eine notwendige und normale seelische Reaktion. Oft hilft es, die lähmende Angst genauer zu untersuchen und zu konkretisieren. Wovor hast du genau Angst? Fehlende oder nicht ausreichende Informationen und der Umgang mit deinen Beschwerden können in einem Gespräch mit deinem Arzt geklärt werden. Das Teilen von Sorgen und Ängsten kann das Gefühl “ausgeliefert“ zu sein mildern.

 

Bei weiterer Unsicherheit, kannst du dir auch eine zweite medizinische Meinung einholen. Keiner von uns ist alleine. Du kannst dir Unterstützung in deinem Umfeld holen, bei der Familie, Freunden, vertraute Personen oder auch professionelle Hilfe.

Wenn du deine Bedürfnisse und Erwartungen konkret formulierst, weiß dein Umfeld, was du jetzt brauchst. Für zusätzliche Kontakte bieten sich Selbsthilfegruppen, Internet-Foren oder Gespräche auf Station mit Betroffenen an. Entspannungsübungen wie autogenes Training, progressive Muskelentspannungen, meditatives Tanzen etc. Können Anspannungen und Ängste lösen. Auch die Auseinandersetzung mit religiösen oder philosophischen Inhalten kann weiteren Halt und eine Art Orientierung für das weitere Leben geben 


Umgang mit Stimmungsschwankungen

In der Zeit der Behandlung einer schweren Erkrankung, können sich mehrere Phasen immer wieder abwechseln. Das gehört im Prozess dazu, sich auf eine veränderte Lebenssituation einzustellen. Dabei kommt es auch zu extremen, gegensätzlichen Gefühlen wie Mut und Entschlossenheit, aber auch Enttäuschung und Niedergeschlagenheit. Es entsteht eine weite emotionale Palette von Trauer, Wut, Bedürfnis nach Nähe, Rückzug, Hoffnung, Zuversicht, …

 

Mache dir bewusst, dass jedes dieser Gefühle berechtigt ist und habe entsprechend Geduld und Verständnis für dich. Es kann befreiend und entlastend sein, den Gefühlen Ausdruck zu verleihen, beispielsweise durch Malen, Weinen, Bewegen, Musik o.ä. Wichtig ist in jedem Fall, deine Gefühle zu akzeptieren und dir nicht vorzuwerfen, deine Krankheit damit zu verschlimmern - das ist nicht der Fall! Solltest du es nicht schaffen alleine ein Gleichgewicht der Gefühle herzustellen, scheue dich nicht deinen Arzt anzusprechen oder dir professionelle Hilfe zu suchen. 


Sich etwas Gutes tun

Die veränderte Lebenssituation kann es mit sich bringen, dass bisherige Pläne und Ziele so nicht mehr umsetzbar ist. Dies kann ein Anstoß sein, offen für neue Ziele und Erfahrungen zu werden. Vielleicht kannst du dich heute Dingen widmen, für die bisher nie genug Zeit war, oder festgefahrene, unbefriedigende Gewohnheiten bewusst verändern. Du kannst jetzt auch anfangen bewusster zu erfahren, was dir gut tut und diese Dinge in deinen Alltag einplanen. Alles, was dir hilft die Diagnose zu verarbeiten, ist ein willkommenes Werkzeug, welches du bewusst einsetzen solltest. 


Hast du noch Fragen zu dem Thema? Schreib uns eine Nachricht!

 

Dein Pflegedienst Ebell Team

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