Das Inhalieren ist das Einatmen von heißem Wasserdampf. Durch das stetige Einatmen des heißen Wasserdampfes lassen sich Erreger von den Schleimhäuten lösen und die Durchblutung der oberen Atemwege anregen. Ob bei Husten, Schnupfen oder anderen Beschwerden der oberen Atemwege kann das Inhalieren zu einer starken Linderung der Symptome führen. Dabei kann man entweder reines Leitungswasser verwenden, oder aber Zusätze wie Kochsalz, Kräutertees oder ätherische Öle dem Wasser hinzufügen.
Oma’s Tipp: Inhalieren über einen Kochtopf
Die wohl bekannteste Methode des Inhalierens ist Omas Version. Dazu befüllt man einen Kochtopf mit Wasser und bringt dieses dann zum Kochen. Sobald das Wasser kocht, nimmt man den Topf vom Herd. Zum Inhalieren beugt man sich nun mit dem Kopf über den Topf und legt sich ein Handtuch über den Hinterkopf. Durch das Handtuch soll vermieden werden, dass zu viel Wasserdampf entweicht. Die Dauer der Inhalation sollte zwischen 10 und 20 Minuten betragen.
Vorteile:
Die Vorteile dieser Methode sind, dass Du nicht extra neue Geräte anschaffen musst, außerdem lässt sich diese Methode auch
mal zur Not im Urlaub einsetzen.
Nachteile:
Die Tröpfchen bei der Topf-Methode sind relativ groß und gelangen nicht in die oberen Atemwege. Mund-Rachen-Raum sowie Nasenschleimhäute werden hingegen gut erreicht. Gerade Kinder sollten diese Methode nur unter Aufsicht Erwachsener durchführen,
da das heiße Wasser bei einem Unfall (z.B. Umkippen des Topfes) zu schweren Verletzungen führen kann.
Ein weiterer Nachteil ist, dass die Wasserdämpfe nicht gezielt nur die Nase sowie den Mund-Rachen-Raum erreichen, sondern auch die Augen. Bei dem Einsatz von ätherischen Ölen kann es hierbei also möglicherweise zu Reizungen oder im schlimmsten Fall Verletzungen der Augen führen.
Inhalieren mit Hilfe eines Dampf-Inhalators:
Dampf-Inhalatoren sind vom Prinzip her aufgebaut wie Omas Kochtopf-Methode. Man befüllt den Inhalator mit heißem Leitungswasser und inhaliert dann den Wasserdampf. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass sich am oberen Ende eine Mund-Nase-Maske befindet, die den Mund, sowie die Nase umstülpt. Außerdem lassen sich je nach Hersteller vorgefertigte Pads oder Lösungen kaufen, welche mit verschiedenen ätherischen Ölen oder Salzen versehen sind.
Vorteile:
Die Vorteile eines Dampf-Inhalators sind, dass die Verbrühungsgefahr deutlich gesenkt wird, da das heiße Wasser in den Behälter gefüllt wird, welcher nach der Befüllung verschlossen wird. Durch die Mund-Nase-Maske werden sowohl die Nase als auch der Mund-Rachen-Raum umstülpt und der Wasserdampf kann nicht entweichen. Da diese Variante ohne Strom einsetzbar ist, ist sie auch für den mobilen Einsatz geeignet.
Nachteile:
Auch hier sind die Tröpfchen weiterhin zu groß, um tief in die oberen Atemwege zu gelangen. Eventuell steigt nicht genügen Wasserdampf auf.
Inhalieren mit Hilfe eines Verneblers
Ein Vernebler ist ein Inhalationsgerät, welches das Wasser, aber auch darin gelöste Stoffe in sehr kleine Tröpfchen verwandelt.
Dazu wird der Füllbehälter am oberen Ende des Schlauches mit verschiedenen Lösungen befüllt. Am praktischsten sind fertige Lösungen aus der Apotheke. Nach Befüllen wird der jeweilige Aufsatz aufgesetzt (Nasenbrille, Mundstück oder Maske) und der Vernebler eingeschaltet. Der Dampf wird auch hier tief eingeatmet.
Vorteile:
Die Nutzung eines Verneblers ist wohl die professionellste Variante. Die Tröpfchen sind so klein, dass diese auch tief in die oberen Atemwege gelangen und auch die Bronchiolen erreichen können. Hierdurch lässt sich auch zäher Schleim, der in den Bronchien sitzt, lösen.
Zusätzlich können hier auch Medikamente beigefügt werden, z.B. bei Asthma oder COPD-Therapie.
Da verschiedene Aufsätze genutzt werden können, lassen sich gezielt bestimmte Bereiche erreichen.
Wie bei den anderen Methoden auch solltest Du immer ruhig tief ein- und ausatmen. Bei auftretenden Beschwerden wie Schwindel, Übelkeit oder Reizung der Schleimhäute oder Atemwege solltest Du die Therapie umgehend abbrechen. Sollten die Symptome nicht besser werden, ist ein Arztbesuch unumgänglich!
Nachteile:
Im Gegensatz zu den anderen Methoden wird hier Strom benötigt. Außerdem ist das Gerät deutlich schwerer und schlechter unterwegs einsetzbar.
Da die Tröpfchen besonders tief in die Atemwege gelangen, ist der Einsatz von ätherischen Ölen eher weniger empfehlenswert, da die Atemwege zusätzlich gereizt werden könne.
Extra Tipp: Welche Zusätze sind empfehlenswert?
Vor allem Eukalyptusöl, Kamillentee und Kochsalz sind wahre Wundermittel bei Beschwerden der oberen Atemwege.
Sie wirken beruhigend und entzündungshemmend und können das eigene Wohlbefinden deutlich steigern.
Wichtig beim Einsatz aller Methoden ist, die Geräte nach dem Einsatz sorgfältig zu reinigen, damit Bakterien und andere Keime sich nicht verbreiten können. Gerade bei Asthmatikern oder Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen sollte beim Einsatz von
Zusätzen immer vorher mit dem eigenen Arzt gesprochen werden.
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